Im Herbst 2009 wurde Axel über die Internetseite des Roller-Laden aus Pfaffenberg auf eine blaue Vespa PX200E mit riesiger Windschutzscheibe aufmerksam, kurze Zeit später kaufte er die Vespa ohne sie überhaupt einmal angefasst oder eine Probefahrt gemacht zu haben. Der Verkäufer versicherte ihm jedoch am Telefon, dass die Vespa erst knapp 29.000 Km gelaufen hatte und bis auf ein paar Dings und Dongs in gutem Zustand sei.

Nach 2 Wochen Wartezeit wurde das Objekt der Begierde dann im Kleintransporter direkt vor die Haustür geliefert. Es folgte erst einmal ein Grundcheck der Gesamtsituation. Sehr schmutzig war vor allen Dingen der Motor, aber das ist ja fast normal und konserviert den Alugussblock noch dazu.
Nach der ersten gründlichen Reinigung und der Demontage des riesigen Windschutz, wurde eine günstig ersteigerte wesentlich kleinere Ersatzverkleidung, 2 neue Chromfelgen und diverse Kleinteile angeschraubt. So konnte man damit erst einmal fahren.

Über den Winter wuchs jedoch die Idee, dieser Vespa von Grund auf frischen Wind zu verleihen. Daher ging es im Februar ans Werk und die Vespa wurde komplett in ihre Einzelteile zerlegt. Sämtliche zu lackierende Blechteile wurden ins Auto geladen und Axel fuhr damit von einem Lackierer zum anderen, jedes Mal eine andere Preisansage. Schließlich hatte er großes Glück bei der Lackierei Lange, die hatten nämlich saisonbedingt grade nur sehr wenig zu tun und machten ihm einen unschlagbaren Preis für eine Komplettlackierung in Ferrari rot (Rosso Corsa 300). Eine würdige Farbe für die Vespa, die ja ebenso wie der beliebte Sportwagen aus der Schmiede eines italienischen Herstellers stammt. Die Einzelteile durften direkt dort bleiben und so war alles am 18.02.2010 beim Lackierer. Dort entfernte man zunächst ein paar kleinere Roststellen und versiegelte die Karosse mit entsprechend gutem Untergrund für den Lack.

In der heimischen Garage wurde zeitgleich die Lenkstange, der Ständer sowie der Auspuff gründlich gereinigt, Rost entfernt und ebenfalls lackiert.

Als nächstes wurde der Motor komplett überholt. Der Vergaser und der Motor wurden gereinigt, zerlegt und warteten auf die nötigen Neuteile, die Axel in mühsamer Recherche im Internet fand und bestellte.

Gut eine Woche später waren sämtliche Blechteile der Vespa fertig lackiert und konnten abgeholt werden, nun stand der Zusammenbau an. In den nächsten Tagen sah man erste Fortschritte, der Motor musste aber leider noch einige Zeit warten, weil hier fremde Hilfe von Nöten war und die Ersatzteile auch noch nicht alle geliefert wurden.

Schließlich wurde auch der Motor mit nagelneuen Teilen versehen und konnte eingebaut werden – die Hochzeit, wie es so schön heißt. Jetzt wurde die Vespa in tagelanger Arbeit Stück für Stück wieder zusammengebaut. Der Lack war noch frisch, daher war hier natürlich höchste Vorsicht geboten.

Nach rund 3 Monaten stetiger und äußerst gewissenhafter Arbeit, war die Vespa dann endlich fertig und so konnte die erste Probefahrt gemacht werden. Es war unfassbar, weil sich alles anfühlte, wie bei einer nagelneuen Vespa, selbst der Auspuff stank herrlich nach neu, weil er erst im laufenden Betrieb den frischen Auspufflack einbrannte.

Da man von den Chromfelgen nicht viel Gutes hörte, wurden die guten alten originalen Stahlfelgen im August 2010 sandgestrahlt, anschließend pulverbeschichtet und gegen die Chromefelgen getauscht. So gibt es auch kein Problem mit der ABE.